Hallo, Dr. Winkler & alle hier –
dieser thread ist ja nun nicht mehr der jüngste, aber hochinteressant.
Was mir allerdings in dem Artikel wirklich fehlt, sind Angaben darüber, wie und wann nach Ihrer Meinung/ Erfahrung retardiertes MPH denn RICHTIG eingenommen werden sollte!
Was machen Sie denn anders, und wie und warum??
Für mich ist die Kritik dadurch, dass diese Info fehlt, nur z.T. verständlich.
Vielleicht ist so ein Wissen ja vorauszusetzen, der Text liest sich ein wenig, als ob da etwas selbstverständlich wäre – aber ich hab meine Diagnose erst seit 10 Monaten und mit fehlt daher die Ahnung.
Aus dem Artikel:
>Ich halte es auch für ein Unding, wenn bei den Patienteninformationen zu Medikinet adult von der >Gabe “morgens” und “mittags” gesprochen wird. Das führt dann zu der sinnlosen Verabreichung von >einer Kapsel Retardpräparat um 8 und um 12 Uhr? Mehrfach schon erlebt….
Ja, aber wie denn dann?? Und was ist falsch? Der Abstand, die Uhrzeit? Wieso “sinnlos”? Wirken wird es doch wohl trotzdem, oder?
Und das sind nun mal die Zeiten, zu denen man hier üblicherweise an die Arbeit geht & die meisten Leute wach sind oder sein müssen! Und für die ist es doch sicher auch sinnvoll, ab 20 Uhr oder so mal wieder runter zu kommen?
Ist Medikinet ZU SEHR retardiert??
(Wobei ich mich aus ferner dunkler Vergangenheit zu erinnern glaube, dass Speed eigentlich immer 6-10 St. wirkt…)
Es wäre sehr wichtig für mich, zu lesen, wie man es besser machen sollte, denn die Einnahme ist nicht einfach. Es wird auch nicht wirklich klar für mich, ob und warum es so schädlich sein könnte, die verschriebene Menge auf mehrere kleinere Dosen über den Tag zu verteilen (habs noch nicht probiert).
Wie sollte “man” es denn richtig machen? Es muss doch irgendwelche über-individuellen Grundsätze dafür geben??
Mir sind z.Zt. 2 x 35mg Medikinet ad. verschrieben, mit viel weniger würde ich wohl auch nicht hinkommen, und es wirkt locker 8 Stunden.
Zu Anfang & mit kleineren Dosen hatte ich nach ca. 2-3 St. den von Ihnen beschriebenen Durchhänger, teils auch recht unangenehm, aber das hat sich inzwischen gegeben.
V.A. könnte das (neben der Gewöhnung) damit zu tun haben, dass ich das Mittel inzwischen NUR NOCH ohne diese Kapseln nehme – für mich ist die Wirkung damit glatter und gleichmäßiger geworden, der harte Kick nach ca. 1 St. ist fast weg und es hört nicht so schlagartig auf, sondern läuft mehr aus.
(Würde Sinn machen, wenn man annimmt, dass die Kapsel, durch die Körpersäfte durchweicht, und die Kügelchen auch, im Darm die Wirkung sehr viel konzentrierter auf einen Schlag freisetzen, als wenn das schon im Gaumen anfängt.)
Ich bin immer schon ein absoluter Nachtmensch gewesen und vor 9, halb 10 Uhr eigentlich nicht aus den Federn zu bekommen bzw. kommunikationsfähig. (Ja, Schule WAR die Hölle!)
Normalerweise stehe ich gegen 11 auf, nehme sofort meine Dosis – und ärgere mich ein wenig, weil ich nicht wirklich weiß, wann ich die zweite Dosis nehmen soll.
(Ich schäme mich auch immer noch für diese Abweichung, die leider bisher nicht zu einem gut bezahlten Nachtjob geführt hat, obwohl das Schämen besser geworden ist. Der Vergleich mit der Brille trifft es prima!)
Zur Zeit mache ich es so, dass ich die 2. Dosis zwischen 3 und 5 einzunehmen versuche, möglichst nicht nach 16 Uhr. Wenn es nach 5 wird, lasse ich es auch mitunter oder halbiere sie, da hör ich in mich rein. Dies sind ja aber nach Adam Riese nun maximal 6 Stunden Abstand – mein Nachtrhythmus hat sich dementsprechend deutlich verstärkt und noch weiter nach hinten verschoben – womit ich mich durchaus wohl fühle. Es ist wie eine Rückkehr zu etwas Natürlichem, aber es macht schon Probleme im Alltag…
Ich habe bemerkt, dass es sehr wichtig ist, dass ich mich an dies Schema möglichst genau halte, aber das ist nicht immer einfach. Wenn ich es eine Zeitlang schaffe, verläuft mein Alltag sehr viel glatter und angstfreier/ sicherer, es gibt tatsächlich wiederholbare Regelmäßigkeiten und meine Konzentration ist unendlich viel besser. Ich kann dann sogar wieder Sachbücher lesen!
Dennoch würde ich schon gerne manchmal vor 2 schlafen können, weil man ja Sachen zu erledigen hat und diese ganzen armen Menschen da draußen meinen, dass das morgens um 8 oder 9 am besten geht…
Manchmal, wenn ich die Nachmittagsdosis vergessen habe, hilft es, 5mg recht spät zu nehmen, dann kann ich gut schlafen – aber leider scheint es da (wie in fast allem, was sozusagen Tagesform sein kann) nicht wirklich eine Vorhersehbarkeit zu geben.
Falls das Ihr Hauptpunkt war: sind denn die 4 St. Abstand wirklich zu wenig? Aber wie sonst??
Aber vielleicht gäbe es ja ein anderes Schema, das besser funktionieren könnte?
Leider gibt es für Erwachsene wohl nach wie vor nur Medikinet retard. Vielleicht wäre es gut, wenn es bald ein nicht-retardiertes Präparat für Erwachsene gäbe?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Vielen Dank!